11.12.07

"Stop the bomb": Jelinek und Muzicant gegen OMV-Deal im Iran


05.12.2007 | 10:48 | (DiePresse.com)

Zahlreiche Prominente kritisieren das "Megageschäft der OMV mit dem iranischen Terrorregime". Die überparteiliche Plattform "Stop the bomb" sammelt Unterschriften gegen den Deal.

Die neu gegründete überparteiliche Plattform "Stop the bomb - Bündnis gegen das iranische Vernichtungsprogramm" wendet sich gegen die Geschäfte des österreichischen Mineralölkonzerns OMV. Die Plattform startet am Mittwoch eine Kampagne gegen den OMV-Deal mit dem Iran, unter anderem werden Unterschriften gesammelt.

Unterzeichnet haben laut Plattform bereits eine ganze Reihe Prominenter, unter anderem Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, die Publizistin Beate Klarsfeld, Ariel Muzicant, der Exil-Iraner Kazem Moussavi, Elisabeth Pittermann, Ex-Dokumentationsarchiv-Leiter Wolfgang Neugebauer, Marika Lichter, Robert Schindel, Gerhard Haderer, Lotte Tobisch und Alfred Dorfer.

Aktueller Anlass für die Kampagne sei ein kurz vor Abschluss stehendes "Megageschäft der Österreichischen Mineralölverwaltung (OMV) mit dem iranischen Terrorregime", so die Plattform. Die OMV hatte im April dieses Jahres angekündigt, ein riesiges Erdgasfeld im Iran erschließen zu wollen. Dabei soll es um ein Geschäftsvolumen von bis zu 22 Milliarden Euro gehen.

Die Plattform weiter: "Unter dem antisemitischen Apokalyptiker Mahmoud Ahmadinejad droht dieses Regime Israel offen mit atomarer Vernichtung und implizit auch dem Westen. Während die Welt versucht, diese Bedrohung abzuwenden, fällt ein Konzern, dessen größter Eigentümer mit 31,5 Prozent die österreichische Republik ist, diesen friedenssichernden Anstrengungen in den Rücken."

"Die OMV sieht in einem Staat mit einer derart selbstmörderisch-sendungsbewussten, zur Vernichtung eines andren Staates entschlossenen Führung einen 'idealen Partner' für ihre Geschäfte. Es sieht ganz so aus, als wollte Österreich sich geradezu vordrängen, um eine Drehscheibe für Handel - aber leider nicht Wandel - mit diesem antisemitischen und totalitären Regime des Iran zu werden", sagte Elfriede Jelinek.

Die Unterzeichner forderten, dass an die Stelle eines "kritischen Dialogs" mit dem Regime in Teheran umfangreiche politische und ökonomische Sanktionen treten. "Die Verhandlungen zwischen der OMV und den iranischen Mullahs sowie die Kreditstützung solcher Geschäfte durch die österreichische Kontrollbank müssen sofort eingestellt werden, soll der Frieden im Nahen und Mittleren Osten noch eine Chance haben", so Musical-Star Marika Lichter. (APA)

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